Die Abiturienten an Schulen in Hamburg erhalten ab dem 1.8.2013 nunmehr in allen Abi-Fächern gleiche Aufgaben, also ein Zentralabi. Die eine oder andere überraschte Hamburger Mutter oder Vater mögen sich jetzt fragen: Wieso, das haben die Schüler in Hamburg doch schon, zumindest in den Fächern Mathematik, Deutsch und erste Fremdsprache? Gefehlt, beziehungsweise nicht ganz exakt:
Ein Zentralabitur im eigentlichen Wortsinn müsste zentral gestellt und zentral korrigiert werden, um subjektive Bewertungen im Interesse der Vergleichbarkeit möglichst auszuschließen. So wie es zum Beispiel in Finnland im Abitur üblich ist. An Schulen in Hamburg wählte der Fachlehrer höchstselbst die Abi-Aufgaben aus einem Aufgabenpool in einer vorgegebenen Modulkombination aus und korrigiert auch selber (was natürlich eine gewisse Subjektivität in der Notengebung nicht komplett aussschließen kann ;-)).
Die Vergleichbarkeit der Abiturprüfungen wird in anderen Bundesländern etwas anders als in Hamburg gehandhabt, zum Beispiel werden an den beruflichen Gymnasien in Schleswig-Holstein die Aufgaben zentral gestellt, eine Auswahlmöglichkeit für den jeweiligen Fachlehrer gibt es so wie in Hamburg nicht…
Zumindest erst einmal eine Vergleichbarkeit der Leistungen innerhalb eines „kleinen“ Bundeslandes wie Hamburg herzustellen ist sicher wünschenswert, damit eine Abiturprüfung beispielsweise in Hamburg Nord nicht „mehr oder weniger wert“ ist als eine Abitur-Prüfung in Hamburg Süd, ob hierzu allerdings die Angleichung von Kompetenzrastern ausreicht…
Das Verschieben der schriftlichen Abitur-Termine in Hamburg nach hinten (vom Februar in den April) ist sicher ohne Einschränkung zu begrüßen, beendet es doch den „geistigen Leerlauf“ zwischen schriftlichem und mündlichen Abiturterminen und gibt den Lehrkräften, den Schülerinnen und Schülern in Hamburg etwas mehr Zeit zur Vorbereitung und Wissenskonditionierung.
Ein Gedanke zu „Zentralabitur in Hamburg“