Die Universität Koblenz-Landau nimmt Nachhilfe unter die wissenschaftliche Lupe Bringt Nachhilfe etwas? Oder ist sie unnütz? Können nur „Reiche“ sich Nachhilfe leisten? Ist Nachhilfe wertlos, weil Versager einfach Versager bleiben?
Diese und viele weitere Fragen werden tagtäglich in der breiten Menge der Gesellschaft diskutiert. Eltern sehen sich auf dem Standpunkt, ihrem Kind zu helfen, um positive Veränderungen in den schulischen Leistungen zu verzeichnen. Andere wiederum sehen die Nachhilfe als unnützen Zusatz-Stressmacher an!
Dieses Hin und Her in den Meinungen der Gesellschaft hat die Universität Koblenz-Landau jetzt zum Anlass genommen, die Nachhilfe auf wissenschaftlicher Basis ins Visier zu nehmen. Das aktuelle Buch namens „Nachhilfe – empirische Befunde, Desiderata und Entwicklungen“ von Reinhold S. Jäger (Universität Koblenz-Landau) sowie Ludwig Haag (Universität Bayreuth) nimmt die verschiedensten Aspekte der Nachhilfe an und schildert in unterschiedlichen Beiträgen die einzelnen Fragestellungen nach Akzeptanz, Wirkung und Entwicklung der Nachhilfe.
Auf diese Art und Weise können sich Eltern ausführlich mit dem Thema beschäftigen, ohne große Recherchen anstellen zu müssen – das vorgenannte Büchlein reicht aus, um die wissenschaftlichen Aspekte der Nachhilfe kennenzulernen und für sich selbst zu nutzen.
Es gibt jedoch auch Punkte in den Debatten zur Nachhilfe, die keiner wissenschaftlichen Erläuterung bedürfen. Denn schließlich liegt es teils auch in der Eigenverantwortlichkeit der Eltern, ihrem Kind sowohl bei den Hausaufgaben wie auch bei der Nachhilfe unterstützend beizustehen.
So sind es bereits viele kleine Dinge, die Kindern bei den Hausaufgaben und der in-house Nachhilfe helfen können. Ein aufgeräumter und ruhiger Arbeitsplatz / Schreibtisch ist dabei nicht alles. Auch die Konzentration der Kinder muss gefördert werden. Durch das Öffnen eines Fensters liegt genug Frische in der Luft, die sich positiv auf die Konzentration auswirkt. Ablenkende Geräusche (TV-Geräusche, Musik und Co.) sollten ausgestellt werden.
Aber nicht nur die Arbeitsumgebung spielt eine große Rolle, sondern auch die Inhalte der Nachhilfe: Sofern mehrere Fächer drangenommen werden, sollten sich diese sehr genau voneinander unterscheiden. So bleibt die Aufmerksamkeit der Kinder in erhöhter Stimmung.
Zuletzt sollte der Nachhilfelehrer sehr gut ausgewählt werden. Denn hier liegt letztendlich der Knackpunkt zwischen positivem Ergebnis und „Versagen“ der Nachhilfe. Einmal davon abgesehen, dass es keine „Versager“ gibt, sondern lediglich „nachhilfebedürftige Kinder“ – niemals sollte man seine Kinder als Versager titulieren, denn das ist sowohl faktisch als auch psychologisch ein absolutes No-Go!
Wer Nachhilfe vom professionellen Institut auswählt, das dann einen Nachhilfelehrer zuweist, der mit dem Kind harmoniert und den Nachhilfeschüler eben nicht als „Versager“ ansieht, dann klappt es auch mit der Nachhilfe!
2 Gedanken zu „UNI Landau beleuchtet Nachhilfe“