Schlechte Bildung in Deutschland kostet den Staat Milliarden an Sozialleistungen und entgangenen Lohnsteuern. Zu diesem wenig überraschenden Ergebnis kommt die Studie „Unzureichende Bildung“ des WZB im Auftrag der Bertelsmann Stiftung.
Die Eckdaten:
Die Folgekosten mangelnder Bildung werden mit € 1,5 Mrd. pro Jahr beziffert
4 Kostenarten wurden in der Studie validiert: entgangene Lohnsteuern alleine 70%, entgangene Sozialversicherungsbeiträge, ALG und Sozialleistungen
7 Millionen Menschen haben in Deutschland keinen Ausbildungsabschluss, jedes Jahr sind es 150000 Jugendliche, die dazukommen
Der Anteil der Bevölkerung mit unzureichender Bildung variiert stark je nach Bundesland: In Sachsen nur 7% der Bevölkerung, in Bremen 24,82%
„Fehlende Ausbildung führt zu niedrigem Einkommen und zu hohem Arbeitslosigkeitsrisiko“, so wird Dr. Jörg Dräger von der Stiftung zitiert.
Ein Ausbildungsplatz zu erhalten und den Berufsabschluss im Lehrberuf zu erreichen, hängt natürlich unter anderem von guten Abgangs-Schulnoten ab.
Wenn ein Schüler in Hamburg durch das Abschaffen des Sitzenbleibens durch seine Schullaufbahn geschoben und nach der 9. oder 10 Klasse mit Haupt- oder Realschulabschluss die Schule verlässt, ist dieses keine Gewähr für einen Ausbildungsplatz und das erfolgreiche Abschließen der Berufsschule.
Zunächst hat es ein Schüler selbst mit einem durchgängigen „3“er Zeugnis schwerer, einen Ausbildungsplatz zu erhalten, da manche Personalchefs solche Durchschnittsnoten als Beleg für sogenannte „Minimalisten“ wahrnehmen: Wohl gerade mal das Nötigste in der Schule getan. Wer möchte so jemanden in seinem Betrieb einstellen?
Ferner hilft eine Gefälligkeitsnote vom Deutsch Lehrer in der Schule dann dem abgehenden Schüler auch in der Ausbildung nicht nicht weiter:
Spätestens im Betrieb beim Schreiben eines Geschäftsbriefes oder in der Berufsschule treten die Wissenslücken dann klar zu Tage und enden durchaus auch mal mit einem Ausbildungsabbruch.
Deswegen kann gerade die Nachhilfe für die Berufsschule hilfreich sein, hier kann man rechtzeitig (!) stützen und Frustrationen und Ausbildungsabbrüchen vorbeugen. Häufig sind Betriebe sogar bereit, den Auszubildenden hier finanziell oder mit Arbeitsfreistellungen zu unterstützen.
Nach weit einem Jahrzehnt in der Nachhilfe möchte ich feststellen, dass der sieben Jahre alte Beitrag recht behalten hat: Die „Ausbildungsfähigkeit“ vieler Schulabgänger sinkt immer weiter. Schulabgänger mit befriedigenden oder ausreichenden Noten sind zum Teil nicht in der Lage, einfachste Aufgaben zur Flächenberechnung im Kopf zu lösen! Die Folge: Immer mehr Ausbildungsbetriebe wenden sich an professionelle Nachhilfeanbieter, die das notwendige Wissen – vor allem im Bereich Mathematik – im Einzelunterricht vermitteln.