Nach den Zeugnissen ist vor den Zeugnissen. Wir haben zuletzt über die richtige Reaktion auf schlechte Zeugnisse berichtet. Heute möchten wir einmal einen Blick zurück wagen und uns Nachhilfeunterricht im Wandel der Zeit anschauen. Wie oft hört man heute den Satz, der von vielen Eltern ausgesprochen wird, „Wir hatten es aber früher besser und nicht so stressig. So viel Nachhilfe gab es vor 25 Jahren noch gar nicht.“ Ist das tatsächlich so oder nur eine subjektive Annahme der Eltern und wenn sie stimmt, was hat sich verändert?
Tatsächlich hat sich etwas verändert, die Zahl der Nachhilfeschüler hat zwar nicht zugenommen, aber ist mehr „en vogue“ und verteilt sich anders: Heute gibt’s Nachhilfe nicht allein auf den weiterführenden Schulen, sondern auch schon in der Grundschule. Der Druck wächst, auch auf Grund G8 auf dem Gymnasium. Das „Turbo-Abitur“, wie man heute das verkürzte Abitur nennt, hat den Druck auf die Schüler erhöht.
Zugenommen hat auch der Bedarf an lerntherapeutischer Beratung bei Teilleistungsstörung. Reine Hausaufgabenbetreuung reicht heute in einer Nachhilfe nicht mehr aus. Professionelle Nachhilfelehrer müssen sich zunehmend um das Wohl der Kinder bemühen: Nicht nur fachliche Lücken schließen, sondern auch Lern- und Arbeitsstrukturen legen und psychologisch stabilisieren können.
Weitere Gründe für die gefühlte „Zunahme“ von Nachhilfe
Weitere Gründe für die Zunahme von Nachhilfe sind unter anderem die Kommerzialisierung, große Klassen bei stark unterschiedlicher Schülerschaft, die es kaum mehr möglich machen, dass der Lehrer individuelle Probleme berücksichtigen kann; Lehrermangel und häufige Krankheitsfälle, die Unterrichtsausfall an manchen Schulen schon zum Normalfall werden lassen, oder zu wenige Hausaufgaben, die dann auch nicht vernünftig seitens des Lehrers kontrolliert werden. Auch die gesellschaftlichen Veränderungen tragen ihren Teil dazu bei, dass Nachhilfeunterricht auch in Deutschland heute als normal gilt. Eine dieser Veränderungen ist die Zunahme der Nutzung elektronischer Medien gerade von Schülerinnen und Schülern (in der wissenschaftlichen Pädagogik gerne mit „SuS“ abgekürzt), welche Eltern heute ausregeln müssen, worauf unser Lernberater Jürgen Chitralla aus Bayern in seinem Blog-Artikel „Moderne Medien“ hingewiesen hat. In diesem Zusammenhang sei auch Hirnforscher Prof. Spitzer erwähnt, der sich zugegebenermaßen recht populistisch mit dem Thema Digitale Medien auseinandersetzt.
Problemfächer ändern sich nicht
Nicht dem Wandel der Zeit unterlegen sind die Problemfächer der Schüler. Vorn in der Nachhilfe rangiert Mathe, dann die Fächer Deutsch und Englisch. Neu hinzu gekommen sind Schulfächer, die es früher noch nicht gab, Italienisch und Spanisch werden an immer mehr Schulen unterrichtet. Konstant bleibt auch der Zeitraum, in dem die Anmeldezahlen steigen. Nach den Osterferien ist kurz vor der Versetzung in die nächste Klasse. Erfahrungsgemäß steigt die Nachfrage zu den Halbjahreszeugnissen. Vor den Sommerferien sind die Schülerzahlen meist erst einmal etwas entspannter. Geändert haben sich auch die Nachhilfezeiten. Heute werden immer mehr Kinder leider an Ganztagsschulen unterrichtet. Nach Unterrichtsschluss stehen dann häufig nur noch Abendtermine oder das Wochenende für die Nachhilfe zur Verfügung. ABACUS bietet flexible Nachhilfetermine an, die auf die Bedürfnisse des Kindes zugeschnitten sind. Bei uns kann der Schüler seine Termine mit seinem Nachhilfelehrer flexibel absprechen und so legen, dass er seinen Nachhilfeunterricht mit der Ganztagsschule gut vereinbaren kann.
Nachhilfe muss motivieren
Auch dieser Aspekt hat sich im Laufe der Jahrzehnte geändert. War es früher kaum ein Gesprächsthema, ob der Schüler wollte oder nicht oder ob er gar seinen Nachhilfelehrer mag. Es musste hingegangen werden und fertig. Heute werden die Schüler in die Nachhilfe-Entscheidung mit einbezogen und können ihren ABACUS-Nachhilfelehrer erst einmal kennenlernen. Stimmt die Chemie nicht, kann man auch nicht harmonisch miteinander lernen. Der Schüler sollte sich wohlfühlen und gerne mit seinem Nachhilfelehrer zusammenarbeiten.