Was waren das zu unserer Schulzeit noch für herrliche Zeiten: Stieg die Temperatur in den Klassenzimmern in Hamburg über 25 C°, wurde zumindest den Grund- und Sekundarstufe I Schülern „Hitzefrei“ gegeben, weil Lernen im Klassenverband bei kochender Gehirnmasse nicht mehr möglich war. Also ab nach Hause, den Schulranzen bei Muttern gegen Handtuch und Badehose getauscht und ab ins Freibad. Das geht heute nicht mehr, denn Hitzefrei an Hamburgs Schulen ist schon seit einigen Jahren passé. Oder, um es mit Bob Dylan zu sagen: „Times, they are a-changin'“.
Heute wäre Hitzefrei schon aus aufsichtsrechtlichen Gründen an Hamburgs Schulen nicht mehr umzusetzen, denn die Schulen Hamburgs sind auf dem Weg zum Ganztagsbetrieb und die Betreuung der Schüler muss dann bis zum Ende in der Schule sichergestellt sein.
Also heißt es weiter lernen, denn Herumtollen auf dem Schulhof ist bei Sonne und brütender Hitze nicht wirklich eine Alternative. Doch wie schützt sich ein Schüler gegen die Hitze und erleichtert sich das Lernen und das Umgehen mit der momentanen Hitzewelle?
Hier einige Tipps:
1. Kleidung
Der Mitteleuropäer neigt bei Hitze zur Kleidungs-Entblätterung und zeigt viel Haut. Ist ungefähr so, als wenn man ein durchsichtiges Glas Milch im Hochsommer in die pralle Sonne stellt 😉 Ebenfalls wird gern knappe, eng am Körper anliegende farbig-helle Kleidung und ein Base-Cap getragen. Das führt dazu, dass im Körper entstehende Wärme nicht abgeführt werden kann. Man – und auch Frau – schwitzt dann vermehrt und unter dem Base-Cap köcheln die Cortex-Hälften gemütlich vor sich hin…
Hier hilft ein bisschen „Wissen als Modell für den kulturellen Gebrauch von Welt“ und demnach ein Blick in traditionell heiße Länder dieser unserer Erde: Warum flitzen dann wohl zum Beispiel die Beduinen in Nordafrika nicht alle in Shorts und T-Shirt durch die Sahara?
Besser also:
Luftige, den Körper bedeckende, dunkelfarbene Kleidung und für den Kopf am Besten eine Kufiya (Turbantuch). Dunkle, gedeckte Farben helfen dem Körper besser, aufgestaute Hitze los zu werden und haben tatsächlich eine bessere Klimatisierungswirkung für den Körper als helle beziehungsweise weiße Kleidung.
2. Trinken:
Der Mitteleuropäer neigt bei Hitze zu gekühlten, eiskalten Getränken. Ist ja auch lecker! Aber man schwitzt dann noch stärker und so das ganze zu sich genommene Getränk prompt wieder aus und damit werden auch für den Körper wichtige Mineralien und Salze mit aus dem Körper geschwemmt. Warum?
Alles Kalte muss von unserem Organismus wieder auf Körpertemperatur gebracht werden. Dazu wird (Wärme-)Energie eingesetzt. Die Folge: Man schwitzt und fühlt sich matter als vorher. Sprecht doch euren NaWi- oder Biologie-Lehrer in der Schule einmal an, dass er euch das Prinzip genauer erklärt. So unter dem Stichwort „lernfeldorientierte Kompetenzvermittlung“ 😉
Völlig verkehrt bei Hitze ist jede Art von Alkohol: Hitze verstärkt die Wirkung von Alkohol. Außerdem begünstigt er die Flüssigkeitsausscheidung des Körpers ganz ungemein. Hitzschlag und Kreislaufkollaps können die Folge sein…
Besser also:
So komisch das auch klingt: warme, allenfalls „kellerkalte“ Getränke (Schwarztee und / oder Wasser). Gibt deutlich mehr Vitalität als Kaltgetränke jeder Art. Und so locker zwei bis drei Liter sollten es insgesamt an heißen Tagen schon sein.
3. der Lernort:
Sollte möglichst kühl gehalten werden: Die Vorhänge im Klassenzimmer und im eigenen Zimmer sollten an der Sonnenseite zugezogen sein, die Fenster und Türen leicht geöffnet. Sauerstoffzufuhr ist wichtig. Wenn möglich, warum nicht mal im Keller die Englisch-Vokabeln lernen oder die Mathe-Aufgaben lösen?
4. Ventilator:
Ein gutes, linderndes Hilfsmittel für kleines Geld ist ein Ventilator im (Klassen-)zimmer. Schon für € 20,- bis € 40,- bekommt man etwas Brauchbares. Lässt sich zur Not auch mit einer Sammlung in der Klasse finanzieren. Der Ventilator sollte automatisch schwenken, um möglichst viel Luft zu bewegen und niemals direkt und auf voller Stufe betrieben auf Kopf oder Nacken gerichtet sein: Böse Verspannungen und Erkältungen können die Folge sein.
5. Lernzeiten:
Auch hier sollte für Schüler in Hamburg zumindest in diesem Sommer das Vorbild südeuropäischer Länder gelten: Wenn’s draußen am Nachmittag heiß ist, ist eher Siesta und Chillen angesagt. Notwendiges Lernen für die nächste Klassenarbeit und die Hausaufgaben sollten momentan wohl besser abends erledigt werden, wenn es zumindest einige Grad kühler wird.
In diesem Sinne wünscht der Nachhilfe-News-Blog Hamburg einen schweißarmen Start in neue Schuljahr in Hamburg 🙂