Herr Rabe macht’s möglich: Schüler in Hamburg sollen ab August 2011 kostenlose Nachhilfe erhalten. Laut einer Pressemitteilung von heute macht die BSB Hamburg Ernst: Ab nächstem Schuljahr gibt es an Hamburger Schulen kostenlose Nachhilfe für die Klassen 1-13, wir berichteten schon vor einigen Wochen über die Pläne der BSB.
Daher sucht Hamburg jetzt natürlich verstärkt Nachhilfe-Kräfte für den Förderunterricht an Schulen. Als Nachhilfelehrer bewerben kann sich, direkt an den jeweiligen Hamburger Schulen laut Pressemitteilung so ziemlich alles, was Beine hat: Schüler, Eltern, Rentner, Pensionäre und alle anderen, die sich als Nachhilfelehrer qualifiziert fühlen.
€ 15,97 sind ein recht guter Stundenlohn für einen Schüler oder auch in der Gruppen-Pädagogik wenig erfahrene Eltern. Wir empfehlen hier allerdings vor der Bewerbung für die Gruppen-Nachhilfe an Schulen zumindest das Hineinschauen in Herbert Gudjohns‘ Büchlein: Pädagogisches Grundwissen. Zumindest ab 4. Auflage aufwärts sollte es schon sein :-).
Steuergelder sind augenscheinlich reichlich da: Dazu wird das bestehende Schule Hamburg Förderprogramm „Fördern statt Wiederholen“ von bisher rund 1,2 Millionen auf bis zu 7,8 Millionen Euro erheblich ausgeweitet. Darin enthalten sind natürlich auch die Zuwendungen des Bundes aus dem Bildungspaket in Höhe von € 3 Mio. für bedürftige Familien und Schüler.
Der Nachhilfe News-Blog ist gespannt, wie unser Finanzsenator Dr. med. Tschentscher da dem Bundesfinanzminister ’ne anständige, nachprüfbare Kostenstellenrechnung präsentiert… Die Hamburger Schulen sollen nämlich eigenständig budgetieren und dürfen „auf eigene Rechnung“ Nachhilfe-Personen anwerben…
Führen die Schulen dann interne Listen über bedürftige Schüler nach „Bundes-Bildungspaket förderungswürdig“ und lernschwache Schüler aus reicheren Familien nach „Nicht-Bildungspaket-förderwürdig“? Ein rechtlicher und kostenrechnungstechnischer Teufelskreis… Der Nachhilfe News Blog empfiehlt hier Haberstock: „Kostenrechnung Bände I & II“, auch für den Laien verständlich geschrieben 🙂
Kommen wir zu einem weiteren Aspekt: Den Opportunitätskosten, oder das, was der freien und Hansestadt Hamburg an Steuereinnahmen durch diese Maßnahme entgeht:
Legal tätige Nachhilfeinstitute zahlen anständig Steuern, und das nicht zu knapp: Von jedem von den Eltern hier legal bezahlten Euro fließen 30-50% zurück in die Hamburger Stadtkasse. Im Gegensatz zum Nachhilfe-Schwarzmarkt oder bei sogenannten Internet-Nachhilfe-Vermittlern werden bei Schülerhilfe, Studienkreis und ABACUS die Nachhilfegebühren anständig versteuert. Die Nachhilfe ist hier steuerrechtlich legal, offiziell und nachprüfbar.
Dieses Steuereinkommen wird der Stadt Hamburg wahrscheinlich zukünftig nicht mehr so in vollem Umfang zur Verfügung stehen… Ob Dr. med. Finanzsenator dieses auch bedacht hat?
Falls Eltern nach wie vor auf professionelle, erfolgreiche Einzelnachhilfe zu Hause in Hamburg mit qualifiziertem und geprüftem Personal setzen, können Sie sich gern bei uns informieren. Wir betreuen jeden lernschwachen Schüler individuell und persönlich zu Hause.
interessanter artikel
Da muss man sich doch fragen, ob die Qualität der Nachhilfe bei diesem Modell gesichert ist.
Als ob die Nachhilfelehrer bei Ihnen geprüft sind. *haha* Sie nehmen doch auch jeden, der Beine hat und kassieren dann übr 40 Euro pro Einheit von den Eltern ab. Den Nachhilfekräften bleibt allerdings nur die Hälfte. Und Nachhilfezwang gibt’s bei Ihnen auch. Da darf keine Stunde ausfallen, sonst geht Ihnenja das Geld durch die Lappen.
Da doch lieber privat organisierte Nachhilfe oder die Nachhilfe an den Schulen.
Wir prüfen jeden Abacus Nachhilfelehrer-In und nehmen beileibe nicht jeden Bewerber. Natürlich verdienen wir an unserer Dienstleistung. Nachhilfe lebt immer von Kontinuität. Privat organisierte Nachhilfe ist in der Regel Schwarzarbeit. Nachhilfe an Schulen ist in Gruppen organisiert, damit ein Förderunterricht und keine Nachhilfe im engen wissenschaftlichen Sinn.
Ich denke, dass das Angebot der kostenlosen Nachhilfe an Hamburger Schulen nicht unbedingt zu einer grundlegenden Debatte führen muss. Nachhilfeorganisationen machen ihre Sache ebenfalls gut und werden nachwievor einen großen Beitrag leisten. Dass Nachhilfe beispielsweise auch in Berlin für Schüler an Sportschulen ebenfalls von der Schule organisiert wird, hat ja bislang auch zu keinen Debatten geführt.