Gegrummel gibt’s um die diesjährige Englisch-Vergleichsarbeit der 10. Klassen der Schüler in Hamburg. „Aufreger“ – gar von manchen Medien als „Englisch-Desaster“ beschrieben – war ein Video der Australian Football Association (AFL), zu welchem in der Englisch Vergleichsarbeit der 10. Klassen Verständnisfragen gestellt wurden (hier geht es zum Video).
Im Video werden die Vorteile eines von der AFL initiiertem, multikulturellem Sportprogramm beschrieben, welches Migranten besser in die australische Gesellschaft integrieren soll. Australian Football ist auf dem sogen. 5. Kontinent DER Nationalsport. Der australische englische Dialekt ist – im Gegensatz zum Beispiel zum Südstaaten-Akzent der USA – für den Teutonen sicher leichter verständlich, da das „r“ eher apodiktisch gesprochen wird und die Aussprache nicht gedehnt ist.
Der Profi-Spieler Harry O’Brien schildert seine positiven Erfahrungen als brasilianischer Zuwanderer in Perth Diskriminierung zu überwinden und sich und seine Familie mit Hilfe des Sports besser integrieren zu können, der AFL Projektkoordinator Nick Hatzoglu nimmt ebenfalls Stellung und schildert das positive Vehikel des Australian Footballs, um nicht nur die Kinder aus anderen Ländern, sondern die ganze Familie komplett gesellschaftlich einzubinden.
Aufgabenstellung für die Englisch-Schüler zu dem 9-Minuten Filmchen war eine sogenannte „Sprachmittlungsaufgabe“, wie sie auch ähnlich im Zentralabitur in Hamburg in Form einer schriftlichen Übersetzung abverlangt wird. Kritikpunkt am Video war offensichtlich die leicht dialektische Einfärbung der Sprecher im Video. Manche Beiträge im Netz haben die Aussprache von Harry O’Brien gar als „schottisch“ definiert. Die armen Schotten. Hier tut man ihnen bitter Unrecht… 😉
Der Nachhilfe News Blog und auch einige unserer ABACUS Nachhilfelehrer haben sich das Video angesehen.
Spieler Harry O’Brien kommt – anders als der Nachname vermuten lässt – nicht etwa aus Irland, sondern aus Brasilien. Seine Muttersprache war also Portugiesisch. Das im Video gesprochene Englisch ist zugegebenermaßen kein reines Oxford-English. Genau solches, gehobenenes „British-English“ war übrigens früher in alten Hamburger Lehrplänen für den Fremdsprachenunterricht vorgegeben. Heutzutage darf jedoch ein Englisch-Fachlehrer sein Auslandspraktikum in jedem englischsprachigen Land absolvieren. Das kann zum Beispiel Kenia oder gar Alabama / Georgia in den Südstaaten der USA sein. Selbst allein schon auf der englischen Insel gibt es vielfältige dialektische Einfärbungen. Ein Cockney-English ist für den Nicht-Muttersprachler sicher genauso schwer verständlich wie „Hamburger Platt“ für den Zugereisten in Hamburg. Auch das sogenannte „American English“, welches sich schon alleine im Vokabular deutlich (!) zum British English unterscheidet, ist heute Lehrgegenstand im Englisch Unterricht an Hamburger Schulen (vgl. Cornelsen G 2000/G21 Reihe oder Green/Orange Line v. Klett).
In Zeiten der Globalisierung ist es nun einmal so, dass sogenannte lebende Sprachen einem dialektischen Wandel unterliegen. Auch bei uns in Hamburg hört man ja die deutsche Sprache mit vielen verschiedenen dialektischen Einfärbungen bis hin zu „Kietzdeutsch“. Eben entsprechend der Multikulturalität unserer schönen Hansestadt.
Hier kann ein wenig Englisch Nachhilfe helfen:
Der Lehr-Anspruch an eine lebende Fremdsprache muss an Schule – neben anderen Ansprüchen – auch die sichere Verständnis-Kommunikation sein. Man kann doch heute nicht mehr davon ausgehen, zum Beispiel in Sydney nur Menschen zu begegnen, die in der 5. Generation gebürtige Australier sind (Und dann wären es wohl zu einem hohen Anteil englische Zwangsdeportierte ;-)). Das ist doch auch in unserem Hamburg so (Der Nachname Hatzoglu des AFL-Koordinators im Video deutet ja auch eher auf eine kleinasiatische Namensherkunft hin, und trotzdem kann man sein Englisch gut verstehen ;-)).
Nach 8 Jahren (!) fundiertem Englisch-Fachunterricht – ohne Unterrichtsausfall mit qualifiziertem Lehrpersonal – sollte ein Schüler in Hamburg Inhaltsfragen zu dem Video sinngemäß beantworten können. Vielleicht sollte im Englisch Unterricht an Hamburger Schulen auch mehr Englisch gesprochen werden (Wir hatten früher auch noch sogenannte Sprachlabore)?
Ansonsten hätte unsere professionelle Englisch Nachhilfe zu Hause einem hier unsicheren Schüler sicher weiter geholfen. Im Zweifelsfalle setzen wir auch für die Englisch-Kommunikation in der Nachhilfe in Hamburg gerne unsere Native-Speaker ein ;-).