Der Bundesverband der Informationswirtschaft BITKOM hat eine Studie zur Computernutzung in Schulen durchführen lassen
Der Nachhilfe News Blog zitiert aus der Pressemitteilung:
„…Der regelmäßige Einsatz von Computer und Internet im Unterricht ist immer noch eine Ausnahme in deutschen Schulen. Das hat eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Hightech-Verbands BITKOM unter 500 Schülerinnen und Schülern von 14 bis 19 Jahren ergeben. Durchführendes Institut war Forsa.
Danach kommt der PC bei 43 Prozent aller Schüler im Unterricht entweder gar nicht oder seltener als einmal pro Woche zum Einsatz. Erst 15 Prozent aller Schüler nutzen den Computer täglich in der Schule, 41 Prozent mindestens einmal pro Woche. „Computer und Internet sind zwar an allen Schulen vorhanden, von einem regelmäßigen Einsatz kann bisher aber keine Rede sein“, sagte BITKOM-Präsident Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer bei der Vorstellung der Studienergebnisse in Berlin. „Die Schulen drohen sich immer weiter von der Lebenswirklichkeit ihrer Schüler zu entfernen.“ So besitzen heute 95 Prozent aller Jugendlichen ein Handy und 99 Prozent nutzen das Internet. Drei Viertel aller Schüler machen regelmäßig Hausaufgaben am PC…“
Das Thema ist differenziert zu betrachten:
BITKOM ist (natürlich) zunächst die Interessenvertretung der Informationswirtschaft.
Der Computer und das Internet sind jedoch Arbeits- und Informationsbeschaffungsmedien, welche heute aus dem (Arbeits-) leben nicht mehr wegzudenken sind.
Daher sollten sich auch Schüler auch unter (staatlich-) pädagogischer Anleitung von Lehrkräften an Schulen mit diesen Medien zwingend strukturiert auseinandersetzen können.
Die Nutzung elektronischer Medien an Schulen in Deutschland beschränkt sich häufig auf den einzelnen Lehrer, der sich seine Hausaufgaben per E-Mail senden lässt.
PC-Arbeitsräume an Schulen zu unterhalten, kostet viel Geld, Zeit und Mühen und wird in der Schulpraxis häufig einem Fachkollegen „auf’s Auge gedrückt“, welcher dann unentgeltlich immense Zeit investiert, um auf anachronischtischen Schul PC’s mühsam und zeitaufwändig in privater Freizeit die neuesten Treiber zu installieren… nur um festzustellen, dass von den 15 PC der Schule 10 defekt sind und demnach nur 5 arbeitsfähig laufen. Für die neu zu beschaffende Hardware ist kein Budget vorgesehen oder zu klein bemessen. Tolle Wurst… (vorangegangene Schilderung basiert auf empirischen Tatsachen eines ABACUS Nachhilfelehrers an einer Schule in Hamburg).
Hier besteht nach Meinung des Nachhilfe News Blogs Handlungsbedarf für Schulen und Schulträger.
Auf der anderen Seite muss auch Schule und Medienwirtschaft zur Kenntnis nehmen, dass „Lernen mit dem PC“ bei Schülern schlicht neurologische Grenzen hat und Risiken birgt:
Neueste amerikanische Studien mit teilweise 500000 untersuchten Schülern (Das ist schon eine andere Hausnummer als 500 befragte Schüler…) belegen auch die negativen Folgen des schulischen PC-Einsatzes: Entstehende Defizite im Lesen und Schreiben und in den Mathematikfähigkeiten von Schülern…
Die Lösung könnte nach Meinung des Nachhilfe News Blog – wie häufig – nicht in der Polarsierung, sondern in der Mitte liegen. Unsere Vorschläge hierzu:
– Deutsche Schulen richten generell einen funktionierenden, zeitgemäßen Computerraum an jeder Schule ein.
– Ein Schul-PC-Wartungsbeauftragter wird eingesetzt und es wird hier für Extra-Entlohnung gesorgt
– Ein Unterrichtsfach „PC-und Internet“ wird in Bildung- und Lehrplänen der Schulträger verankert
– Die Lehramtsausbildung wird bundesweit entsprechend erweitert (Vermittlung methodisch-didaktischer PC- / Internet-Grundkenntnisse inklusive Themenkreis Moral / Ethik im Netz)
– Hausaufgaben per E-Mail werden untersagt (siehe oben)
– Schulträger / Schulen schaffen Möglichkeiten zum Computer-Sponsoring gegen Werbung (So mancher Anbieter würde hier sicherlich Hard- und Software kostengünstig stellen, wenn er die Möglichkeit der Werbung an Schulen erhielte… insofern könnte das zur Verfügungstellen der neuen Medien für Schulträger relativ kostenneutral laufen…)
In die gleiche Kerbe schlägt auch der Erziehungsbuch-Autor Remo Largo, der nur 10% der Pädagogen für überhaupt medienkompetent hält…
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Schulischer (staatlicher) Auftrag ist, Schüler durch schulische Bildung mit auf das Leben vorzubereiten und sie mit entsprechend zeitgemäß nutzbaren Kenntnissen und Fertigkeiten zu versorgen. Dazu gehört unseres Erachtens auch die Unterweisung mit und an den neuen Medien. Das kommt nicht automatisch im Zeitablauf, sondern sollte – bei staatlichem Bildungsauftrag – auch von diesem ermöglicht und strukturiert werden…