In Hamburg und in Schleswig-Holstein wurde bekanntermaßen die Oberstufe reformiert: Leistungsfächer wurden durch die sogenannte Profiloberstufe ersetzt, ein Abwählen der Kernfächer Mathe, Deutsch und erste Fremdsprache (Englisch) ist nicht mehr möglich.
Wie sich das in der Praxis bis dato auswirkt, zeigen nun erste Ergebnisse einer Studie des Max-Planck-Institutes und der Universität Tübingen basierend auf Datenmaterial aus Baden-Württemberg, das schon 2002 als eines der ersten Bundesländer die Oberstufenreform durchführte und die Profiloberstufe einführte. Die Ergebnisse der sogenannten „TOSCA-Repeat-Studie“ liegen nun vor und werden ab Juli 2010 im Detail veröffentlicht.
Die bisher vorliegen Befunde sind nicht einheitlich: Bei den Mathematikleistungen Baden-Württembergischer Abiturienten war ein Anstieg bei gleichzeitiger Homogenisierung zu verzeichnen. Dagegen ließen sich Steigerungen bei den Englischleistungen nicht nachweisen. Auch bei der naturwissenschaftlichen Grundbildung fand sich kein positiver Effekt. „Eine Bewertung, inwieweit die gemessene Steigerung der Mathematikleistung auch von praktischer Bedeutung ist, ist derzeit nur begrenzt möglich“, erläuterte Prof. Ulrich Trautwein von der Universität Tübingen.
Also auf Deutsch: Im Fach Mathematik eine leichte Steigerung und Angleichung der einzelnen Schüler, in den Naturwissenschaften allgemein und in Englisch nichts Messbares… Es leben die Reformen der Reformen der Reformen 🙂
Generell ist es sicher positiv, wenn das Abitur-Niveau hochgehalten wird. Eine Abitur dokumentiert ja eine „Allgemeine Hochschulreife“. Schließlich leben wir in Deutschland nicht von dem Verkauf von Bodenschätzen, sondern nur vom Wissen, Bildung und Know-How unserer Bevölkerung. Wenn Reformen aber für viel (Steuer-)Geld und mit viel Energie und Engagement eingeführt werden, sollten auch signifikante Ergebnisse erzielt werden…
Nähere Infos zur Profiloberstufe in Hamburg und im Kreis Pinneberg und weiterführende Links finden Sie auf auf unserer Seite „Schularten und Schulformen„