Der Schulleiter des THS Gymnasiums in Pinneberg, Beimel, nahm Stellung zu den gegen ihn erhobenen Vorwürfen: Matthias Beimel äußerte sich in der Pinneberger Zeitung des HA heute zum Vorwurf der Vorteilsannahme, weswegen die Staatsanwaltschaft Kiel Ermittlungen aufgenommen hatte (Hier im Blog unter „Nachhilfe für Rektor der THS Pinneberg?).
Der Nachhilfe News Blog meint hierzu:
Es wird wohl ausgehen wie das berühmte „Horneberger Schießen“. Wenn man genau hinguckt, findet man im Geschäftsverkehr sicher bei jedem Handelnden etwas zu beanstanden.
Das Vorgehen der Schulleitung ist wohl nicht „hochgradig geschickt“: Eine direkte Spende an die Schule in Höhe der jetzt kolportierten € 1.200,– wäre wohl nicht zu beanstanden gewesen. Jedoch hat Rektor Beimel wohl nicht in die „eigene Tasche“ gewirtschaftet, sondern letztendlich dann eher – bei notorisch klammen Kreis- und Landeshaushaltskassen – versucht, im Interesse der Schulausstattung zu handeln.
Zu berücksichtigen ist unseres Erachtens sicher auch die Tatsache, dass hier nicht etwa die Schulaula einer Kaffeefahrtgesellschaft zum Verkauf von überteuerten Lama-Decken oder Fußbädern gegen eine Spendenrechnung (!) zur Verfügung gestellt wurde, sondern schlicht Geld für die € 12.000,– teure Renovierung der PC-Ausstattung der Schule „zusammengetrommelt“ wurde.
Auf der anderen Seite ist sicher auch den Behörden des Kreises Pinneberg kein Vorwurf zu machen: Das Vorgehen des Rechnungsprüfungsamtes entspricht schlicht dem vom Land vorgeschriebenen Verfahren…
Letztendlich tun sich hier schlicht Dilemmastrukturen auf: Auf der einen Seite sollen Rektoren eine Schule pädagogisch, aber auch politisch und, nicht zuletzt nach wirtschaftlich-ökonomischen Gesichtspunkten führen. Die wissenschaftliche Forschung beschäftigt sich schon länger mit dem Thema des schulischen (Bildungspolitischen) Effizienzhandelns:
Zu Begriffen wie „Schulautonomie“ gehört dann unter anderem auch die dezentrale Mittelbewirtschaftung und die Finanzierung (vgl. M. Rürup 2007, S. 157ff. ). Der übergeordnete Fachbegriff wäre hier „Governance-Konzept“ (vgl. z.B. Benz 2004 und Altrichter/Maag Merki 2010).
Dieses bedarf natürlich einem entsprechenden Kenntnisstand der Vor-Ort-Entscheider: Diese müssen im Tagesgeschäft stets die Waage halten zwischen politischem Bildungsauftrag, wirtschaftlich-ökonomischen Gesellschaftsanspruch der Schulbildung, kommunal-sozialem Integrationsauftrag, öffentlich-rechtlichen Rahmenbedingungen und trotzdem (gefälligst!) auch betriebswirtschaftlich verwalten und handeln… hier ist Nachhilfe in dem einen oder anderen Teilbereich wahrscheinlich wohl fast immer und überall bei jedem Beteiligten und Entscheider eine Option….
Hohe Anerkennung gebührt da der jeweiligen Schulleitung, die hier stets allen Ansprüchen gerecht wird und jeder Tretmine aus dem Wege gehen kann…
Wir hoffen, dass auch gerade im Interesse der rund 1.000 Schüler des THS Pinneberg kein „Geschmäckle“ zurück bleibt. Es wäre hier sicher besser gewesen, zunächst das Endergebnis der Kieler Ermittlungen abzuwarten.
Für die Beteiligten interessant zu erfahren wäre sicher noch, wer die internen Informationen letztlich öffentlich gemacht hat. Denn, wie schon Gajus Julius Cäsar schrieb: „Ich liebe den Verrat, aber ich hasse den Verräter“… 🙂
Ein Gedanke zu „Spenden-Nachhilfe für THS Pinneberg?“