Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) pumpt aufgrund der neuesten PISA Ergebnisse € 26 Mio. in die Leseförderung
Was sich wie eine neue Initiative zur Leseförderung und Deutsch Nachhilfe der Regierung anhört, ist eigentlich ein „alter Hut“. Ursprünglich initiiert von der Stiftung Lesen e.V, die seit 2008 Lesestarter-Sets über Kinderärzte verteilen ließ. Das Programm lief im Juni 2010 offiziell aus.
Nun soll offensichtlich durch die Bundesregierung diesem Programm mit signifikanten Euro-Millionen wieder Leben eingehaucht werden, wie der Focus Online heute aus einer dpa-Meldung zitiert.
Neu zur ehemaligen Aktion der Stiftung Lesen e.V. soll offensichtlich eine Verteilung zu Schulbeginn und die zusätzliche Verteilung der Lesestarter-Sets in öffentlichen Bibliotheken sein. Der Nachhilfe News Blog zitiert mal aus der Meldung: „…Später erhalten Kinder aus sozialen Brennpunkten ein weiteres Lesestarter-Set in den örtlichen Bibliotheken. Ein drittes Set wird bei der Einschulung an Kinder und Eltern überreicht…“
Wir können uns schon bildlich die Unterhaltungen der dann plötzlich zahlreich und regelmäßig erscheinenden jugendlichen Bibliotheksbesucher aus den sozialen Brennpunkten oder mit Migrationshintergrund durch die MitarbeiterInnen der öffentlichen Bücherhallen vorstellen:
„Guten Tag, schön, dass Du hier bist! Bist Du Du ein Kind aus einem sozialen Brennpunkt? Wenn ja, haben wir hier ein kostenloses Leseset für Dich!“ 😉
Dem Nachhilfe News Blog stellen sich hierzu folgende Fragen:
– Warum sollten Kinder / Jugendliche, welche vorher schon nicht gelesen haben, neuerdings ganz plötzlich öffentliche Bibliotheken aufsuchen?
– Warum sollten Erziehungsberechtigte, die schon vorher nicht das Lesen Ihrer Kinder gefördert / gefordert haben, damit plötzlich anfangen, nur weil zur Einschulung ein Lesestarter-Set ausgehändigt wird?
Ob eine (kostenlose), von der Gemeinschaft der Steuerzahler finanzierte Bereitstellung von Lesematerial genügend Druck entfaltet? Es bedarf zur Steigerung der Lesekompetenz nicht nur eines Angebotes, sondern einer entsprechenden (An-)forderung.
Aktionismus erhöht nicht unbedingt immer die Erfolgsaussichten. An den Wirkungen zu herum zu kurieren, mutet an, wie ein Mediziner, der bei Bauchschmerzen ein Analgetikum verschreibt und nicht nach den Ursachen sucht… Mehr Gesamtschulen zu fordern, wie die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Frau Maria Böhmer zitiert wird, ist auch nicht der Weisheit letzter Schluss, wie die SteG-Ergebnisse belegen. Wir hatten hier im Nachhilfe Blog schon berichtet…
Im Zweifelsfall helfen unsere qualifizierten Nachhilfelehrer mit Deutsch Nachhilfe in Hamburg direkt am Problem orientiert weiter. Für deutlich weniger als 26 Millionen… 🙂
2 Gedanken zu „Pisa 2010: Deutsch Nachhilfe in Deutschland“